Haartmount (Januar 2011)

Der Begriff Haartmount für den Monat Januar ist heute kaum mehr bekannt. Als Hartmonat oder Hartmond war er früher im Deutschen weit verbreitet; und je nach Mundart bezeichnete er nicht immer den Januar, sondern mitunter den November, Dezember oder sogar den Februar (vgl. DWB). Schriftlich überliefert ist das Wort bereits im Althochdeutschen als hertimānōd, und zwar für den Dezember (Splett I,1, S. 357). Im Mittelhochdeutschen finden wir hertemānōt, hartmānōt, hartmān (= Hartmond) und weitere Varianten, und diese bezeichnen den November, Dezember oder Januar (Lexer). Eine weitere, wohl erst neuhochdeutsche Variante ist Hartung, und diese gilt nur für den Januar (Duden, S. 318).

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Exkurs zu Schrobiltgen, Biltgen

Weitere Bemerkungen zu den historischen Belegen

Zu klären blieben weitere Auffälligkeiten an den historischen Belegen. Die Belege Schrabeiltgen, Schrabeltgen zeigen -ei-, -e- in der Tonsilbe. Der Diphthong mhd. üe vor oraler Konsonanz hat, so wie mhd. ie, im Luxemburgischen zwei Ergebnisse erbracht. Im größten Teil des Sprachgebiets, so auch im Zentrum, gilt je nach (noch genauer zu klärender) Position i oder éi: z. B. midd ‘müde’, Stillchen ‘kleiner Stuhl’ versus Féiss ‘Füße’, gréissen ‘grüßen’.

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Schrobiltgen, Biltgen (und Schreibvarianten) (November 2010)

Der Begriff Schrobiltgen (inkl. Schreibvarianten) kommt im Raum Luxemburg als Appellativ sowie als Familienname vor. Das Appellativ begegnet in der Schreibung als Schrobiltchen, Schrobildchen, der Familienname speziell in Luxemburg heute nur mehr als Schrobiltgen. 1880 gab es in Luxemburg für den Familiennamen noch vier Schreibweisen: Schrobildchen, Schrobildgen, Schrobilgen, Schrobiltgen.[1] Zum Familiennamen Biltgen findet sich heute die Variante Bildgen, 1880 zusätzlich Bildchen.[2]

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Etymologie von Schuebermëss, -fouer (September 2010)

Der Begriff Schuebermëss oder Schueberfouer ist sprachgeschichtlich noch nicht zweifelsfrei geklärt. Auf der offiziellen Internetseite des größten Luxemburger Volksfestes lesen wir:

{xtypo_sticky}Der Name „Schueberfouer“ rührt wahrscheinlich vom Ort her, wo der Jahrmarkt zunächst abgehalten wurde, nämlich der „Schuedburg“, dem heutigen Heilig-Geist-Plateau. Von der „Schuedburg“ kam man zur „Schuedmiss“ und dann zur „Schuebermëss“. Andere Quellen bringen die Schobermesse mit dem deutschen Wort „Schober“ in Verbindung. Als Schober wurden früher überdachte Plätze zum Heu- und Strohlagern bezeichnet (Quelle: www.fouer.lu).{/xtypo_sticky}

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Das Wort Dusemang und die Familiennamen Dusemang, Dusemong (August 2010)

In Luxemburg gibt es, wenngleich äußerst selten, die Familiennamen Dusemang und Dusemong (sowie Varianten von diesen). Daneben existiert das Appellativ Dusemang. Über dieses Wort gibt uns das Luxemburger Wörterbuch (LWB) folgende Auskunft:

{xtypo_sticky}dusemang, duussemang, dusemen̂ Adv.: «gemütlich, langsam» — auch als Subst. gebraucht de Papp as esu en Dusemang (zu gut, nachsichtig).{/xtypo_sticky}

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Exkurs zu bestueden

Stot – Staat

Sehen wir uns zunächst den Eintrag dieses Wortes im LWB an:

{xtypo_sticky}Stot (Pl. Stéit, Dim. Stéitchen — Echt. Pl. Stitt, Nösl. Pl. Stikt) M.: 1) «Haushalt» — Spw.: wou kee St. as kee Rot — en ale St. hält alles zu Rot — e klenge, e grousse, e beschwéierte St. — si hun e gudde, kee gudde St. — e jonge St. (s. jonk sub 3) — wat mécht dee jonge St.? (wie geht es den Jungverheirateten? — oft an sie selbst gerichtete Frage) — si hun e sonnere St. — déi Al an déi Jonk sin an engem St. — kuck an däi St.! (kümmere dich um deine Angelegenheiten) — iron.: mir haten haut e rouege St. (ein Ehepartner war verstimmt) — hatt huet dat Stéck mat an de St. bruecht — d’Fra huet genuch Aarbecht fir hire St. an der Riicht (Rei) ze halen — si huet genuch Aarbecht mat hirem St. — d’Fra weess de St. nët ze féieren, weess kee St. ze féieren — engem de St. maachen (den Haushalt führen) — mir hun nëmmen e klenge Stéitchen; 2) «Menge» — e St. Geld (cf. Geldstot) — e St. Mënschen, Kanner — wat e St. Pabeier verschreift (verbraucht) deen! 3) «Terrasse» (Weinberg) — e St. am Wéngert ausman (ausstocken).{/xtypo_sticky}

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