Mir vum Institut fir lëtzebuergesch Sprooch- a Literaturwëssenschaft freeën eis, Iech op eng wëssenschaftlech Konferenz opmierksam ze maachen, déi vum 8.10.-10.10. um Campus Belval ass. Invitéiert sinn international Fuerscher a Fuerscherinnen am Beräich Movéierung (sproochlech Referenz op Fraen an d’Markéierung dovunner). Well et eng international Konferenz ass, sinn d’Sproochen Däitsch an Englesch. Et besteet d’Optioun, sech als Nolauschterer.in unzemellen – online via Webex oder op der Plaz (Info ënnen).

 

 

 

Name der Tagung: Perspektiven der Movierungsforschung (MoF 2024)

Zeitraum: 8.10.-10.10.2024

Ort: Universität Luxemburg, Campus Belval, Black Box (Maison des Sciences Humaines, Erdgeschoss) Lageplan

Sprachen: Deutsch / Englisch

Organisation: Caroline Döhmer (Luxemburg), Alexander Werth (Passau)

Rahmenprogramm: Warm-Up am 7.10., gemeinsames Abendessen am 8.10. + 9.10. (siehe PDF)

Hier geht’s zum Programm: PDF

>> Anmeldung als Gasthörer.in vor Ort oder für den Webex-Stream bitte per Mail an caroline.doehmer@uni.lu

 

Beschreibung

Nicht zuletzt durch die Weiterentwicklung der Korpuslinguistik und durch den Aufbau großer Sprachkorpora hat die Wortbildungsforschung in den letzten Jahren einen erheblichen empirischen Aufschwung genommen. So können teils auch niederfrequente und unproduktive Wortbildungsmuster anhand von relevanten Datenmengen in Raum und Zeit analysiert werden. Ein solcher Aufschwung zeigt sich insbesondere bei der Femininmovierung (Studentin, Linkshänderin, Influencerin; aber z. B. auch Lutherin ʻMutter von Martin Lutherʼ, Schillern ʻFrau von Friedrich Schillerʼ), die in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher Arbeiten gewesen ist (z. B. Szczepaniak 2013; Möller 2017; Schmuck 2017; Roolfs 2019; Steffens 2019; Harnisch 2021; de Vaan 2022; Döhmer 2022; Pheiff 2022; Werth 2022; Kopf 2022). Diese und weitere Studien thematisieren u. a. Fragen zu Wortbildungsbeschränkungen und zur Reihenbildung, zu Wortbildungswandel und diatopischer Variation sowie zu sprach- und varietätenspezifischen Gebrauchs- und Funktionsunterschieden.
Anknüpfend an die genannte Forschung möchte die Tagung zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Movierungsthema einladen. Auch geht es darum, empirische Befunde systematisch in die Wortbildungsforschung und in die Genderlinguistik einzuordnen sowie weitere Forschungsperspektiven auszuloten. Die Tagung knüpft damit thematisch und programmatisch an eine Movierungstagung an, die 2022 in Passau stattgefunden hat, ist aber selbstverständlich für alle Interessierten offen.

Weiterführende Literatur

Döhmer, Caroline (2022): Gendern im Luxemburgischen – aber wie? Über die morphologische und lexikalische Komplexität movierter Personenbezeichnungen. In: Sprachwissenschaft 47/2, S. 189–211.

Doleschal, Ursula (1992): Movierung im Deutschen. Unterschleißheim/München.

Harnisch, Rüdiger (2021): Von weiblichen Leserinnen und Frauenskispringerinnen. Tautologische Syntagmen auf dem Weg zu festen Konstruktionen. In: Anja Binanzer et al. (Hgg.): Prototypen – Schemata – Konstruktionen. Berlin/Boston, S. 13–30.

Kopf, Kristin (2022): Ist Sharon Manager? Anglizismen und das generische Maskulinum. In: Diewald, Gabriele / Nübling, Damaris (Hgg.): Genus – Sexus – Gender. Berlin, Boston: Walter de Gruyter, S. 65–103.

Kotthoff, Helga & Damaris Nübling (2018): Genderlinguistik. Tübingen.

Möller, Robert (2017): Euphrosina kolerin, Beckhin vonn Paindten, die Berndt bonesche und andere beclagtinnen. Feminin-Movierung von Appellativen und Namen in Hexenver­hör­protokollen des 16./17. Jahrhunderts. In: Markus Denkler et al. (Hgg.): Deutsch im 17. Jahrhundert. Heidelberg, S. 129–159.

Pheiff, Jeffrey (2022): Historical Dialect Questionnaires and Grammatical Variation and Change. Feminine Motion and Negative Concord in the Willems Questionnaires. In: Sprachwissenschaft, 47(1), S. 1–45.

Roolfs, Friedel Helga (2019): Traditionen der Femininmovierung von Familiennamen in Westfalen. In: Niederdeutsches Jahrbuch 142, S. 20–37.

Schmuck, Mirjam (2017): Movierung weiblicher Familiennamen im Frühneuhoch­deutschen und ihre heutigen Reflexe. In: Johannes Helmbrecht et al. (Hgg.):Namengrammatik. Linguistische Berichte Sonderheft 23. Hamburg, S. 33–58.

Steffens, Rudolf (2019): Grede Gertnerßen und die Leyendeckerßen von Mentze. Femininmovierung in Rechtsquellen des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung des rheinfränkischen -sin-Suffixes. In: Pickl, Simon / Elspaß, Stephan (Hgg.): Historische Soziolinguistik der Stadtsprachen. Kontakt – Variation – Wandel. Heidelberg: Winter, S. 97–120.

Szczepaniak, Renata (2013): Grammatikalisierung in der Sackgasse: Wandelt sich das Movierungssuffix –in zum Kongruenzmarker? In: Petra Maria Vogel (Hg.) Sprachwandel im Neuhochdeutschen. Berlin & Boston: Walter de Gruyter (Jahrbuch für germanistische Sprachgeschichte 4), S. 221–234.

Vaan, Michiel de (2022): A contact-induced strategy of femininisation: Middle Dutch and Middle High German nouns in -erse. In: NOWELE: North-Western European Language Evolution 75, S. 1–22.

Werth, Alexander (2022): Der Abbau der onymischen Movierung im 18. Jahrhundert. Eine Auswertung des Deutschen Textarchivs. In: Anna Havinga & Bettina Lindner-Bornemann (Hgg.): Deutscher Sprachgebrauch im 18. Jahrhundert. Heidelberg: Winter, S. 93–113.

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