Der Ausgang ‑om findet sich auch in anderen Ortsnamen des Moseldepartements, wo er ebenfalls aus mslfrk. -em < -heim stammt: Das Toponym Domenheim, frz. Domnom-lès-Dieuze, ist 1297 als Domenheim überliefert (Nègre, 14001). Das Toponym Monhofen, mslfrk. Munnuewen (Munhuewen, Munnowen), frz. Manom, erscheint 1270 als Monheim (Nègre, 14082). Darüber hinaus zeigt Monhofen wie Kattenhofen den Wechsel von -heim zu -hofen. Wie frz. Cattenom stammt frz. Manom noch vor dem Wechsel des Grundwortes aus dem Mittelhochdeutschen. Eine weitere dialektale Besonderheit von Manom ist der Wandel von o zu a im Vorton wie in frz.-mundartl. mamant (Zéliqzon, S. 421) für standardfrz. moment.
Zwei weitere Toponyme mit dem Ausgang frz. -om gegenüber dt. -hofen sind frz. Dodenom (dt. Dodenhofen, mslfrk. Duedenuewen) für eine Ortschaft der Gemeinde Rüttgen sowie frz. Macquenom (dt. Mackenhofen, mslfrk. Mackenowen) für eine Ortschaft der Gemeinde Jeutz. Doch im Unterschied zu Cattenom, Domnon und Manom weisen die Belege von Dodenom und Macquenom ausnahmslos auf -hofen und nie auf -heim (vgl. de Bouteiller, S. 58 und S. 153). Bei Dodenom und Macquenom könnte es sich daher um erst innerfranzösische Angleichungen an die übrigen -om-Namen handeln. Besonders wahrscheinlich ist diese Annahme in Bezug auf Dodenom, zumal in der Literatur als französische Bezeichnung Dodenhoven und nicht Dodenom angegeben wird (vgl. de Bouteiller, S. 58 und Nègre, 14175). Nicht auszuschließen ist jedoch auch, trotz der mangelnden Belege, die Möglichkeit, dass Dodenom und Macquenom alte Entlehnungen aus einer Zeit sind, als im Ahd. der Dativ Plural noch auf –m (-hofum, -hofom) statt jüngerem –n (-hofun, -hofon) auslautete (vgl. Ahd. Gr. I, § 193, Anm. 7; Afrk. Gr., § 132, 1). Daher könnte gelten: ahd.(-frk.) -hofum, -hofom > afrz. *-hom > *-om. In den französischen Mundarten des Moseldepartements lassen sich für den Ausfall von v im Inlaut durchaus Beispiele finden: vgl. frz.-mundartl. bramãɳ ‘bravement’, benyã < afrz. bien veignant, sowie dã ‘devant’ (vgl. Horning, S. 80). Für den Ausfall von f im Inlaut existieren dagegen keine Beispiele, weil dieser Laut in dieser Position im Lateinischen nur in Komposita erbwörtlich war und somit selten vorkam. Im Französischen wäre dieses f sehr wahrscheinlich mit v gleichbehandelt worden.