Erschließung und Vernetzung lexikographischen Wissens zum Luxemburgischen

Laufzeit: 2007-2010

Projektleitung

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Mitarbeit

LexicoLux strebt die lexikographische und metalexikographische Erschließung des luxemburgischen Wortschatzes an. Seit Mai 2007 ist das vom Fonds National de la Recherche Luxembourg (FNR) finanzierte Projekt an der Université du Luxembourg angesiedelt. Kooperationspartner ist das Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier.

Das interdisziplinär angelegte Projekt LexicoLux behandelt linguistische Aspekte ebenso wie kultur- und literaturwissenschaftliche. Grenzüberschreitende Fragen, zum Beispiel Sprachvergleiche und multilinguale Kontaktphänomene, werden fokussiert. Die Arbeitsergebnisse sind einerseits für die Luxemburgistik von Bedeutung. Sie dienen der Beschreibung der luxemburgischen Sprache und ihrer Bildelemente, können zur Erstellung neuer Wörterbücher beitragen und die literaturwissenschaftliche Erschließung des luxemburgischen Wortschatzes fördern. Es geht dabei aber zugleich um aktuelle internationale Forschungsfragen zur Organisation und Konstitution von sprachlichem Wissen. LexicoLux trägt dazu bei, die sprachliche Vielfalt in der Mitte Europas zu dokumentieren.

Ziel von LexicoLux ist es, ein dynamisches Wörterbuchnetz der luxemburgischen Sprache zu erstellen. Einerseits bündelt man im Projekt das vorhandene lexikographische Wissen über das Luxemburgische, andererseits wird dieses gezielt ausgewertet. In Kooperation der Université du Luxembourg mit dem Trierer Kompetenzzentrum wurden bereits die Wörterbücher des Luxemburgischen aus den Jahren 1847, 1906 und 1950-1977 volltextdigitalisiert; nun werden sie unter lexikographischen Fragestellungen nutzbar gemacht und analysiert, die Grunddaten werden im Rahmen neuester Technologien, u. a. der Semantic-Web-Forschung, ausgebaut. Forscher schätzen schon lange ähnliche Wörterbuchverbünde. Zum Beispiel stehen Sprachstadienwörterbücher, Dialektwörterbücher und Autorenwörterbücher unter einer gemeinsamen Oberfläche im Internet frei zur Verfügung. Es wird eine Informationsplattform im Internet eingerichtet, die nicht nur der Forschung, sondern allen interessierten Benutzern dient. Bei Wortrecherchen bietet sie einen großen Mehrwert gegenüber gedruckten Büchern: Zum einen sind die drei Wörterbücher untereinander verlinkt, so dass man Artikel parallel aufschlagen kann. Zum anderen erscheinen Verknüpfungen mit weiteren Nachschlagewerken, zum Beispiel den angrenzenden Wörterbüchern des Elsässischen, Lothringischen, Pfälzischen oder Rheinischen. Die Analyseergebnisse und Daten des Luxemburgischen werden somit in ein Wörterbuchnetz aufgenommen, in dem Ländergrenzen aufgehoben sind. Gemeinsame Wortschatzstrukturen und kulturgeschichtliche Zusammenhänge werden aufgedeckt. Darüber hinaus können andere Text- oder Tonmaterialien in der Zukunft mit den Wörterbuchdaten vernetzt werden. Eine Verbindung mit dem digitalen Luxemburgischen Sprachatlas ist geplant.

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